Sally Miller Gearhart

Sally Miller Gearhart (15. April 1931 – 14. Juli 2021) war eine wegweisende Kraft im Bereich der feministischen Theorie, des LGBTQ+-Engagements und der Tierrechte. Ihre facettenreiche Laufbahn umfasste Beiträge in Wissenschaft, Literatur und Aktivismus, wodurch sie nachhaltig zur Förderung von Gleichberechtigung und Gerechtigkeit für alle Lebewesen beitrug.

Frühe Lebensjahre und akademischer Werdegang

Geboren in Virginia (USA), formten die frühen Lebenserfahrungen Sally Gearharts zutiefst ihr Engagement für Aktivismus. Ihr akademischer Weg war von Eifer geprägt, und sie erreichte eine bahnbrechende Position an der San Francisco State University, wo sie zu den ersten offen lesbischen Frauen gehörte, die eine feste akademische Stelle erhielten. Dies war ein bedeutender Fortschritt in einer Ära, die von tiefgreifender Diskriminierung gegenüber queeren Menschen geprägt war. Zudem war sie Pionierin eines der ersten Studienprogramme für Frauen- und Geschlechterstudien in den USA.

Literatur und feministische Theorie

Gearharts Beiträge zu feministischer Science-Fiction sind weitreichend anerkannt, insbesondere ihr Roman „The Wanderground: Tales of the Hill Women“. Das Werk entwirft eine utopische Welt, in der Frauen unabhängig von Männern in Harmonie mit der Natur leben. Gearhart thematisiert in ihren Schriften Geschlechtergerechtigkeit, Gewaltfreiheit und die Verbindung allen Lebens, und plädiert für eine Gesellschaft frei von patriarchalen Beschränkungen.

Aktivismus und Vertretung

Gearharts Engagement erstreckte sich weit über ihre literarische und akademische Tätigkeit hinaus. Sie stand an vorderster Front im Widerstand gegen die sogenannte „Briggs-Initiative“ in Kalifornien und demonstrierte so ihre unermüdliche Unterstützung für LGBTQ+-Rechte. Darüber hinaus engagierte sie sich für Umweltschutz, gegen die Nutzung von Kernkraft und insbesondere für Tierrechte. Ihre Überzeugung, dass alle Lebewesen ein Recht auf ein Leben frei von Unterdrückung und Ausbeutung haben, leitete ihr Handeln.

Engagement für Tierrechte

Ein vielleicht weniger bekannter, aber keineswegs unwichtiger Bereich von Gearharts Wirken war ihr Einsatz für Tierrechte. Sie sah die Befreiung der Tiere als untrennbaren Bestandteil der feministischen und queere Befreiungsbewegungen und erkannte die enge Verknüpfung zwischen der Unterdrückung von Menschen und anderen Lebewesen. Gearharts Einsatz für Tierrechte zeugt von ihrem tiefen Glauben an Mitgefühl und Gewaltfreiheit – Prinzipien, die sie in ihrem Leben und Wirken konsequent verfolgte.

„Mein Leben ist nach wie vor außerordentlich reich, und ich bin jeden Tag mehr dankbar für jede neue Wendung, die es nimmt. Besonders dankbar bin ich seit Jahren meinen Student:innen und Kolleg:innen für alles, was sie mich gelehrt haben, und meinen guten Freunden, sowohl Tieren als auch Menschen, die mich in ihr Herz geschlossen haben – und in mein eigenes. Ich bin stolz darauf, dass ich dabei geholfen habe, eines der vier radikalen Frauenstudienprogramme des Landes an der San Francisco State University zu konzipieren und einzuführen, und auf die politische Arbeit, die ich im Namen der nicht-menschlichen Tiere geleistet habe. Ich bin stolz darauf, geholfen zu haben, siebentausend Bäume auf einem kahlen Hügel in Nicaragua für die sandinistische Revolution zu pflanzen. Ich bin stolz darauf, Teil der Bewegung gewesen zu sein, die den Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender-Menschen in der Gesellschaft mehr Sichtbarkeit verschafft hat. Immer häufiger segne ich die Menschen, die andere als „Feind“, „inakzeptabel“ oder „verrückt“ bezeichnet haben, denn es ist die Anwesenheit solcher Menschen in meinem Leben, die meinen Hunger nach Vielfalt geweckt und mich zu der Erkenntnis geführt hat, dass am Ende wie am Anfang die Liebe die universelle Wahrheit ist, die im Herzen der gesamten Schöpfung liegt.“

Sally Miller Gearhart

Sally Miller Gearhart sprach auf der Kundgebung zum Welttag für Versuchstiere 1981 in San Francisco über die miteinander verknüpften Unterdrückungen:

„Ich bin hier, weil ich jetzt sehe, dass es fundamentale Verbindungen zwischen den Rechten der Frauen und den Rechten der nichtmenschlichen Tiere gibt, und ich möchte über diese Verbindungen sprechen, über die Entmenschlichung, die ich in uns allen spüre, und über meine eigene Verwandlung von einer lesbischen und feministischen Aktivistin zu einer Tieraktivistin“

Ecofeminism: Feminist Intersections with Other Animals and the Earth (S.15). Bloomsbury Publishing. 

Quellen:

https://archiveswest.orbiscascade.org/ark:/80444/xv81757

https://en.wikipedia.org/wiki/Sally_Miller_Gearhart

https://medium.com/@andrewszanton/sally-miller-gearhart-eco-feminist-science-fiction-writer-393ed931936c


Sally Miller Gearhart (April 15, 1931 – July 14, 2021) was a pioneering figure in feminist theory, LGBTQ+ activism, and animal rights advocacy. Her multifaceted career spanned academia, literature, and activism, and left an indelible mark on the struggle for equality and justice for all beings.

Early Life and Academic Career

Born in Virginia (USA), Gearhart’s early experiences shaped her lifelong commitment to activism. She fervently pursued her education, eventually earning a position at San Francisco State University. Here, she made history as one of the first openly lesbian women to secure a tenure-track faculty position, breaking significant ground at a time when LGBTQ+ individuals faced widespread discrimination.

She developed one of the first women’s and gender studies programs in the United States.

Literary Contributions and Feminist Theory

Gearhart’s work in feminist science fiction is well known, especially her novel The Wanderground: Tales of the Hill Women. This seminal work imagines a utopian world in which women live independently of men, emphasizing ecological sustainability and communal living. Through her literature, Gearhart explored themes of gender equality, nonviolence, and the interconnectedness of all life, advocating for a world beyond patriarchal constraints.

Activism and Advocacy

Gearhart’s activism extended beyond her literary and academic endeavors. She was a key figure in the fight against California’s Proposition 6, the Briggs Initiative, demonstrating her commitment to LGBTQ+ rights. Gearhart’s activism also included environmentalism, the anti-nuclear movement, and especially animal rights. She believed passionately in the rights of all beings to live free from oppression and exploitation, and was dedicated to causes that sought to protect the most vulnerable among us.

Advocating for animal rights

A lesser-known but equally important aspect of Gearhart’s activism was her work on behalf of animal rights. She saw the liberation of animals as integral to the feminist and queer liberation movements, understanding the deep connections between the oppression of humans and other beings. Gearhart’s advocacy for animal rights was informed by her belief in compassion and nonviolence, principles that guided her both personally and professionally.

„My life continues to be exceedingly rich, and I daily grow more appreciative of every turn it is taking. I’ve been particularly grateful over the years to my students and colleagues for all they have taught me, and to my good friends, both animal and human, who have kept me close to their hearts – and to my own. I’m proud of helping to design and implement one of the four radical Women Studies Programs in the country at San Francisco State University, and of the political work I’ve done on behalf of non-human animals. I’m proud of helping to plant seven thousand trees on a bare hill in Nicaragua for the Sandinista Revolution. I’m proud to have been a part of the movement that secured greater visibility for society’s lesbian, gay, bisexual, and transgendered people. More and more frequently I bless the people that others have called my “enemy” or “unacceptable” or “crazy,” for it is the presence of such people in my life that has whetted my hunger for diversity and led me to the knowledge that, in the end as in the beginning, Love is the universal truth lying at the heart of all creation.“

  • Sally Miller Gearhart

Sally Miller Gearhart spoke on interconnected oppressions at the 1981 rally on World Day for Laboratory Animals at Letterman Army Institute of Research, San Francisco: “I’m here because I now see that there are fundamental connections between women’s rights and the rights of nonhuman animals, and I want to talk about those connections, about the dehumanization that I feel is going on in all of us, and about my own change from being just a lesbian and a feminist activist, to being an animal activist as well.”

  • Ecofeminism: Feminist Intersections with Other Animals and the Earth (S.15). Bloomsbury Publishing. 

Photocredit: Wikipedia A. Kate Fritsch

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