Coretta Scott King

Coretta Scott King (1927-2006)

Coretta Scott King wurde im April 1927 in Alabama geboren, als drittes von vier Kindern.

Von klein auf erlebte sie durch die Weltwirtschaftskrise ein Klima von Ungerechtigkeit, Rassismus und Diskriminierung. So musste sie als kleines Mädchen wegen wirtschaftlicher Not auch beim Baumwollpflücken helfen.

Auch in ihrer Schulzeit erfuhr sie die gängige Diskriminierung von Afroamerikaner*innen seitens der Schulbehörden am eigenen Leib. Also begann sie politisch aktiv zu werden und sich gegen die herrschende Ungerechtigkeit einzusetzen. So lernte sie während ihres Studiums auch den Baptistenpastor Martin Luther King kennen, welchen sie 1953 heiratete.

Ein Jahr später zogen sie nach Montgomery, Alabama. Dort spitzte sich die politische Lage gerade zu und führte zu Protesten der schwarzen Bürgerrechtsbewegung in Montgomery gegen die rassistische, separative Politik dieser Zeit. „Ich realisierte“, so Corettas Worte, „dass wir plötzlich an die Front einer großen Bewegung gestoßen wurden. Einer Bewegung, die der Unterdrückung von Afroamerikanern ein Ende setzen sollte, nicht nur in Montgomery, sondern im ganzen Land, mit weltweiten Auswirkungen, und ich fühlte mich gesegnet, Teil einer solch ehrenhaften und geschichtsträchtigen Sache zu sein.“

Scott unterstützte ihren Mann bei seiner Arbeit. Sie beteiligte sich an Protestmärschen und vertrat ihn auch bei Reden. Auch gab sie Konzerte für Bürgerrechte. Am 30. Januar 1956 entging sie mit der ältesten Tochter knapp dem Tod, als auf das Haus der Familie ein Bombenattentat verübt wurde (Martin Luther King war zur selben Zeit außer Haus, um eine Rede zu halten). Vier Tage nach der Ermordung von Martin Luther King 1968 führte sie eine Demonstration von 35.000 Menschen in der Stadt an. 1999 gewannen sie und ihre Familie einen Prozess, in dem bewiesen wurde, dass es sich bei dem Mörder Kings nicht um einen Einzeltäter handelte, sondern dass der Mord an King ein Komplott war.

Vor allem in den 1980er Jahren war ein Schwerpunkt ihrer politischen Tätigkeit der Kampf gegen die Apartheid. So nahm sie bspw. an mehreren Sit-ins in Washington, D.C. teil.

Nach der Ermordung ihres Mannes führte Coretta das gemeinsame Bestreben nach Gerechtigkeit fort. Sie setzte sich insbesondere für die Rechte von Frauen und Kindern, Schwulen und Lesben, für Religionsfreiheit, gleiche Bildungschancen für alle, die Umwelt und nicht zuletzt für die Rechte der Tiere ein. Auch ihre vier Kinder beteiligten sich aktiv an den andauernden Bürgerrechtsbewegungen und arbeiteten für das „Martin Luther King Jr. Zentrum für gewaltfreien Sozialen Wandel“ in Atlanta, dessen Leitung Coretta später an ihren Sohn Dexter Scott King übergab. Durch das Beispiel ihres Sohnes entschied sie sich die letzten 15 Jahre ihres Lebens für eine vegane Lebensweise. „Veganismus ist die logische Erweiterung der Philosophie meines Vaters von Gewaltlosigkeit“, wurde Sohn Dexter 1995 in der „Vegetarian Times“ zitiert.
Coretta Scott King starb im Januar 2006. Ihr Einsatz gegen die Unterdrückung von Menschen und anderen Lebewesen sind Inspiration für viele, die ihren Traum und den Traum ihres Mannes von einer gerechteren Welt teilen. Denn Gewaltlosigkeit und Gerechtigkeit bedeutet, dass wir alle Formen von Diskriminierung ablehnen, einschließlich Speziesismus.


Coretta Scott King was born in Alabama in April 1927, as the third of four children. From an early age, she experienced a climate of injustice, racism and discrimination. So, while in college, she became politically active and spoke out against the prevailing injustice. During her studies she met the theologian Martin Luther King, whom she married in 1953. At that time, the political situation was just heating up, leading to protests by the black civil rights movement against racist policies and segregation.

Scott supported her husband in his work. She participated in protest marches and also represented him in speeches. She also gave concerts for civil rights. Four days after Martin Luther King’s assassination in 1968, she led a demonstration of 35,000 people in the city. In 1999, she and her family won a trial that proved King’s assassin was not a lone perpetrator, but that King’s murder was a plot.
After her husband’s murder, Coretta continued the shared pursuit of justice. In addition to her fight against apartheid, she particularly advocated for the rights of women and children, gays and lesbians, religious freedom, equal educational opportunities for all, the protection of the environment and, last but not least, animal rights. Through the example of her son, Dexter Scott King, she chose to live a vegan lifestyle for the last 15 years of her life. „Veganism is the logical extension of my father’s philosophy of non-violence,“ Dexter said.
Coretta Scott King died in January 2006, and her advocacy against the oppression of humans and animals is an inspiration to many who share her and her husband’s dream of a more just world. Embracing nonviolence and justice means rejecting all forms of discrimination – including speciesism.

Autorin: Tamara Kühn


Quellen:

Address at Georgia State University (15 February 2000).

Chicago Defender (1 April 1998).

Coretta Scott King (1985): Mein Leben mit Martin Luther King. Mohn, Gütersloh.

Laura T. McCarty (2009): Coretta Scott King. A Biography. Greenwood Press, Westport CT.

Lisa Renee Rhodes (2005): Coretta Scott King. Civil Rights Activist. Chelsea House Publishers, Philadelphia PA.

Vivian Octavian (1971): Coretta. Die Geschichte der Coretta Scott King. Quell-Verlag, Stuttgart.

William Dannemeyer (1989): Shadow in the Land . Homosexuality in America.

https://www.vegan-fuer-mich.de/2018/11/08/vegane-pioniere-coretta-scott-king/

https://meatyourfuture.com/2019/04/corettascottking-2/

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